Zum Wegwerfen zu schade
Frank Gruß (rechts) aus Tangermünde hatte unter anderem alte Behälter, Töpfe und Eimer mitgebracht. Foto: Dieter Haase
Scharlibbe l Die aktuell geltenden Hygienebestimmungen der Pandemie beachtend hatten die „Scharlibber Freunde“ als Organisatoren der Veranstaltung für den 22. August alles bestens vorbereitet. Die insgesamt 16 Händlerstände standen auf Abstand und alle Besucher mussten sich am Eingang des Festplatzes am ehemaligen Jugendklub in ein Besucherformular eintragen. „Ich freue mich über den Zuspruch. Unter anderem haben Trödler aus Kläden, Tangermünde, Schönhausen, Klietz und Havelberg aufgebaut. Die Scharlibber als Gastgeber sind mit fünf Ständen dabei“, informierte Barbara Pastow von den Scharlibber Freunden. „Und wenn ich die Laufkundschaft sehe, dann muss ich sagen: Unsere Mühe hat sich gelohnt. Selbst Besucher aus dem Berliner Raum sind nach Scharlibbe gekommen, um sich auf dem Flohmarkt umzuschauen.“
30 Jahre lang Kaffeemühlen gesammelt
Aus Tangermünde war der Händler Frank Gruß angereist. „Ich bin echt froh, dass Trödelmärkte jetzt wieder stattfinden. Der hier in Scharlibbe ist mein erster in diesen Jahr“, erzählt er. Seit 20 Jahren haben es ihm alte Sachen angetan. „Da bekommt man das Gefühl dafür, was die Leute haben wollen.“ Trotzdem reiche der Platz auf seinem Grundstück dafür kaum noch aus. Zum Beispiel für echte Raritäten, zu denen seine Sammlung von alten Kaffeemühlen gehört. „Das war gute 30 Jahre lang ein großes Hobby von mir. Aber jetzt ist es an der Zeit, einige davon an andere Liebhaber abzugeben, damit sie nicht nur bei mir rumstehen“, macht Frank Gruß deutlich. In den nächsten Wochen möchte er auch zu weiteren Trödelmärkten fahren: nach Rathenow, nach Goldbeck, nach Büttnershof …
Selbst Neuwertiges im Angebot
Zum ersten Mal hat Cindy Karew aus Schollene in Scharlibbe einen Stand aufgebaut. Praktisch von allem ist ein bisschen dabei. Selbst Neuwertiges. „Darunter Mitbringsel von Reisen sowie Geschenke, die bei mir eigentlich nur rumstehen und Platz wegnehmen“, sagt sie. „Die aber zum Wegwerfen einfach viel zu schade sind.“ Niedliche Plüschtiere gehören dazu. „Mein Sohn sowie Nichte und Neffe sind raus aus dem Alter, um damit zu spielen. Aber andere suchen so etwas bestimmt noch.“ Wichtiger als der Verkauf ist ihr aber der Spaß an so einer Veranstaltung. „Mal aus dem Haus raus, andere Leute sehen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Einfach dabei sein. Das ist mir wichtig. Denn die sozialen Kontakte sind in den vergangenen Wochen und Monaten aufgrund der Corona-Pandemie ja viel zu kurz gekommen.“
Für Bratwurst, Buletten und Bockwurst sorgten Thomas Schulz, Axel Strube und Olaf Pastow. Foto: Dieter Haase
Ein Sandmännchen fand sich in einer Plüschfiguren-Kiste von Cindy Karew (rechts) aus Schollene. Foto: Dieter Haase
Ein Werbezettel am Stand von Karl-Heinz Pick. Foto: Dieter Haase
Aus Spaß an der Freude mit dabei
„Reich kann ich von dem Verkauf nicht werden. Trotzdem freue ich mich natürlich darüber, wenn ich was los werde. Flohmärkte ziehen mich einfach an. Jeder hat seine eigenen Besonderheiten, seinen eigenen Reiz. Für mich ist das Spaß an der Freude“, nennt Karl-Heinz Pick aus Schönhausen einen Grund dafür, weshalb er im größeren Umkreis seit Jahren von Trödelmarkt zu Trödelmarkt zieht. An seinem großen Stand ist alles zu finden, „was sich bei mir so im Laufe der Jahre angesammelt hat. Selbst von meinen Eltern sind noch so einige Dinge dabei.“
Video im Internet
Der ehemalige Klietzer Lothar Schirmer war ebenfalls auf dem Markt unterwegs. Er fing für den Online-Auftritt www.klietz-am-see.de mit seiner Handy-Kamera Eindrücke in Bild und Ton ein.